Staatsbedienstete können ohne Hürden eine gesetzliche und private Krankenversicherung abschließen. Das liegt daran, dass sie im Gegensatz zur privaten Krankenversicherung alle Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung selbst zahlen müssen. Private Krankenversicherung (PKV) ist für Beamte in den meisten Fällen wesentlich günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung, da der Arbeitgeber einen bestimmten Teil der Kosten übernimmt. Welche private Krankenversicherung für Beamte im Test besonders gut abgeschnitten hat, lesen Sie hier. Die Online-Kalkulation für Ihre private Krankenversicherung.
Krankenkasse für Beamte Kein Grund gegen Entscheidungsfreiheit
Welchen ernsthaften Einwand kann man gegen eine wirkliche Entscheidungsfreiheit der Bediensteten bei der Krankenversicherung in Hamburg erheben? Daß sie nicht mehr mit finanziellen Mitteln geahndet werden, wenn sie sich für ein Solidaritätssystem und einen gesetzlichen Fonds entschieden haben? Daß sie in Zukunft anstelle des normalen Zuschusses für die private medizinische Versorgung auch die Hälfte des Arbeitgeberbeitrags zur Versicherungsprämie bekommen wie alle anderen Arbeitnehmer?
Eine rationale Rechtfertigung dafür, Beamte aus dem für die überwiegende Mehrheit der Menschen im Lande obligatorischen Dienst herauszuhalten, gibt es nicht. Eine unilaterale Förderung von Privatversicherten ist in vielfältiger Weise nachteilig. Es festigt die ungleiche Behandlung im Erkrankungsfall. Es muss von denen getragen werden, die sich eine solche Versicherung nicht selbst finanzieren können.
Auch Beamte mit niedrigem Einkommen, viele Kinder und chronische Erkrankungen werden dadurch geschädigt, die in einem gesetzlich vorgeschriebenen Fonds besser dran sind. Es ist daher unverständlich, warum der Verband der Beamten die verkündete Entscheidungsfreiheit kritisieren sollte. Aber auch in der Hansestadt wird kein Staatsbediensteter zum GKV-Glück erzwungen. Auf Wunsch können Sie sich auch einen Zuschuß an die private Versicherung auszahlen.
Dies könnte für ältere Menschen interessant sein, die mit der Buchhaltungsbürokratie der Hilfe zu kämpfen haben. Sollten sich viele Hamburger Beamte für die Förderung oder gar die gesetzlichen Versicherungen entschließen, würde dies auch andere Bundesländer und den Staat unter Druck setzen. Ein Krankenversicherungszuschuss ist kostspieliger, weil er nicht nur im Krankheitsfall unmittelbar ausbezahlt wird.
Bei Rentnern, die derzeit einen Kostenzuschuss von 70 % bekommen, kann die Hälfte des für die Versicherung zu zahlenden Betrags die billigere sein. Würden alle Bediensteten in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, würde der Staat nach Berechnungen der Bertelsmann Foundation im ersten Jahr um 1,6 Mill.
Staatsbedienstete und Rentner mit ihren Verwandten machen knapp die Haelfte der PKV-Kunden aus. Sollte das Alarmsystem nicht mehr mit der Tatsache fertig werden, dass die nicht mehr dazu gezwungenen Versicherungsnehmer weglaufen, gibt es keinen Anlass, es unnötig am leben zu halten.